Killerkeime in Krankenhäusern: Sind wir dagegen machtlos?

Es ist ein leidiges Thema, über das wir auf dieser Seite schon einmal berichtet haben: Krankenhauskeime verbreiten sich rasend schnell und richten einen großen Schaden an. Mehrere hundert Tausend Patienten pro Jahr infizieren sich mit diesen Keimen; neuen Zahlen der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) zufolge sollen bis zu 4.500 Patienten sogar daran sterben.

Zwar hatten wir in unserem letzten Artikel zu diesem Thema über eine gewisse Eindämmung der Keime infolge des deutsch-niederländischen Interreg-Projekts „EurSafety Health-Net“ berichten können (siehe Artikel „Kampf gegen MRSA-Keime zeitigt erste Erfolge), aber trotz dieser kleinen Erfolgsgeschichte muss man ernsthaft die Frage stellen, ob Deutschlands Krankenhäuser die hartnäckigen Keime – vornehmlich die MRSA-Keime – jemals loswerden.

Mit Resignation muss man wohl feststellen, dass die Keime ihren Platz in den Krankenhäusern nie gänzlich aufgeben werden. Aber komplett machtlos sind wir nun auch nicht.

Also, was kann man gegen die Ausbreitung der Keime unternehmen? Man kann es nicht oft genug sagen: Hände desinfizieren, Hände desinfizieren, Hände desinfizieren! Selbst wenn sich jeder an diese Vorgabe hielte – wovon wir bei bis zu 350 Indikationen zur Händedesinfektion innerhalb von 24 Stunden (ohne böse Unterstellungen machen zu wollen) wohl nicht ausgehen können – könnte man die Keime nicht vollständig vertreiben, denn dazu hatten sie in den letzten Jahrzehnten ein zu einfaches Spiel und konnten sich großflächig verbreiten. Aber die Händedesinfektion ist die bislang wirkungsvollste Maßnahme, die es gibt. Nicht umsonst machen die Hersteller und Vertreiber von Desinfektionsmitteln einen Umsatz in Millionenhöhe.

Erfreulicherweise investieren einige Firmen mit Unterstützung der öffentlichen Hand auch endlich wieder in die Antibiotikaforschung. Der verschwenderische und falsche Umgang mit Antibiotika ist infolge der daraus resultierenden Resistenzen bekanntermaßen ein Hauptverursacher der weiten Verbreitung von Krankenhauskeimen. Es soll sogar mindestens ein neuer Wirkstoff entwickelt werden. Doch bis dieser auf den Markt kommt, dürften noch viele Jahre ins Land ziehen.

Und bis dahin heißt es weiter: Hände desinfizieren!

Quellen:

„Im Kampf gegen die Keime“, FAZ vom 01.04.2014.

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